Hier meine subjektiven Eindrücke und Notizen zur neuen Version von Exchange (Fehler, Irrtümer und Änderungen sind bei Beta’s wie immer nicht ausgeschlossen):
– Moderation von E-Mails ist möglich (z. Bsp. kann nicht jeder Benutzer an jede Mailbox senden)
– IRM (Information Rights Management) ist neu integraler Bestandteil
– mit der neuen „Discover“-Rolle kann über mehrere Mailboxen gesucht werden (Stichwort „Compliance Officer“)
– es gibt neu ein persönliche Archiv (auf dem Server), somit wird das lokale .pst überflüssig. Regeln für das automatische Verschieben können definiert werden. Die Archiv-Funktionalität ist Bestandteil der Enterprise-Lizenzierung.
– Kalender können via Federation neu mit externen Partner-Organisationen verbunden werden. Somit können nun firmenübergreifend Meetings abgemacht und Besetzt/Frei-Informationen (ohne Details) abgerufen werden (sorry Doodle).
– Fax wird nicht mehr unterstützt (zumindestens nicht direkt von Microsoft, nur noch via 3rd Party)
– jeder User kann für seine Sprachmailbox neu auch IVR-Optionen definieren
– SMS sind in Mailbox integriert (Synchronisation via Active Sync)
– mit EX14 ist die Ko-Existenz von eigener Installation und Online Services möglich, d.h. die Mailboxen können sowohl lokal wie „in der Wolke“ verwaltet werden. Ebenso ist ein Verschieben zwischen den beiden Umgebungen möglich.
In der Architektur haben sich grössere Änderungen ergeben, insbesondere wird neu statt Server-Failover ein Mailbox-Failover betrieben. Zusätzlich werden wesentliche Funktionen des Storage-Layers neu durch Exchange übernommen (z. Bsp. Replikation über verschiedene Speicherorte hinweg) und mit der HA-Option wird ein Backup der Mailboxen überflüssig. Dies wird dank der Technologie erreicht, welche für die Online Services verwendet wird (der Backup von mehr als 1 Mio Online-Accounts ist zugegebenermassen schwierig). Ebenso fallen viele Schnittstellen weg (OLEDB, WebDAV, ..) und werden auf Webservices umgestellt. Dies dürfte beim Einsatz von 3rd Party-Software zu einigem Abklärungs- und Umstellungsaufwand führen.
Gerüchteweise soll Exchange 14 noch dieses Jahr (November) verfügbar sein. Als Betriebssystem wird übrigens Windows 2008 R2 benötigt (auf diesem läuft Exchange 2007 aber nicht) und ein Inplace-Upgrade ist nicht möglich (d.h. es sind separate Systeme notwendig).
Somit sollten Upgrades heute direkt auf E2010 geplant werden und nicht mehr auf E2007.